(vlnr.): Thomas Bittel (Kaufmännischer Geschäftsführer SSW) mit St. Wendels Bürgermeister Peter Klär und Dietmar Bauer (Technischer Geschäftsführer SSW) Fotograf: Kreisstadt St. Wendel / Josef Bonenberger

Gigabit-Kooperation von Kreisstadt und Stadtwerke St. Wendel für Netz der Zukunft

Gute Nachrichten für die Digitalisierung unserer Stadt: Die Kreisstadt St. Wendel und die Stadtwerke St. Wendel (SSW) haben eine Kooperation beim Ausbau der Glasfaser-Technologie in der Stadt vereinbart und setzen so ein Zeichen für zukunftsfähige Digitalisierung. Gemeinsam wollen die Partner den St. Wendeler Haushalten und Unternehmen Zugang zu schnellem Internet per Glasfaser ermöglichen. Das entstehende Netz basiert auf der FTTB/H-Technologie (Fiber to the home, Glasfaseranschlüsse bis ins Haus) und garantiert stabile Bandbreiten von bis zu 1000 Mbit/s im Ausbaugebiet. Ziel ist es, die St. Wendeler Haushalte mit Glasfaserleitungen oder Leerrohrsystemen, die der Aufnahme von Glasfaserleitungen dienen, („Glasfasernetz“), zu versorgen. Diese Leitungen werden dann entweder von den Stadtwerken selbst betrieben, oder einem dritten Telekommunikationsunternehmen zur Nutzung angeboten.

„Bei diesem Beschleunigungsprogramm zum Glasfaserausbau in St. Wendel haben wir uns bewusst für einen regionalen Partner entschieden, denn davon profitieren alle Beteiligten. Ein lokaler Versorger garantiert nicht nur Zuverlässigkeit, Qualität und hohe Arbeitsstandards, sondern auch Bürgernähe und direkte Ansprechbarkeit. Zudem wird die schnelle und direkte Abstimmung gemeinsamer Maßnahmen, wie z.B. beim Kanal- und Straßenbau oder künftigen Baumaßnahmen im Rahmen der Energiewende, erheblich erleichtert, wodurch für die Bürgerinnen und Bürger wiederholte Straßenbauarbeiten entfallen“, betonte St. Wendels Bürgermeister Peter Klär. „Der Mehrwert einer flächendeckenden Gasfaser-Erschließung verschafft unserer Stadt einen bedeutenden Standortvorteil. Durch die Kooperation stellen wir zudem sicher, dass die Glasfaserinfrastruktur in kommunaler Hand bleibt und sorgen so dafür, dass der Glasfaserausbau in St. Wendel weiter Fahrt aufnimmt.

„Der Breitbandbedarf steigt weiter rasant an. Jeden Tag werden mehr Daten über das Internet empfangen und versendet“, sagte Dietmar Bauer, Technischer Geschäftsführer der SSW. „ In den kommenden Jahren wollen die Stadtwerke St. Wendel deshalb die Gebäude - je nach den Ergebnissen der Markterkundung - mit modernstem Glasfaserkabel erschließen und damit optimale Voraussetzungen für die zukünftig notwendige Digitalisierung schaffen. Damit bleibt Wertschöpfung in der Region und wir erhöhen den Wert der Immobilien.“

Hintergrund:
Bereits 1999 haben die Stadtwerke St. Wendel mit dem Aufbau eines leistungsfähigen Glasfasernetzes für die Kreisstadt St. Wendel und die umliegenden Ortsteile begonnen. Die ersten Ausbaugebiete lagen im innerstädtischen Bereich und dem Konversionsgebiet (ehemalige französische Kaserne) sowie in verschiedenen Industrie- und Gewerbegebieten der Stadt.

Lag der Fokus zuerst noch in der Anbindung und Versorgung kommunaler Liegenschaften und großer Gewerbekunden, so öffneten die Stadtwerke St. Wendel mit ihrem Kooperationspartner VSE NET ab dem Jahr 2007 den Zugang auch für private Telefon- und Internet-Kunden.

In den Jahren 2012 bis 2015 wurden dann die Ortsteile Bliesen, Niederlinxweiler, Oberlinxweiler, Urweiler und Winterbach durch den Glasfaserausbau bis zu den vorhandenen Kabelverzweigern (KVz) mit schnellem Internet über die „letzte Kupfer-Meile“ mit Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100.000 kbit/s versorgt.

Jedoch war bereits absehbar, dass die Möglichkeiten der bestehenden Kupferleitungen in naher Zukunft an ihre Grenzen stoßen würden. Nur durch ein durchgängiges Glasfasernetz bis ins Haus, kann auf lange Sicht sichergestellt werden, dass den Nutzern die immer schnelleren, datenintensiveren Übertragungsgeschwindigkeiten zur Verfügung stehen und sie somit für die Anforderungen der Zukunft bestens aufgestellt sind.

Daher hat die SSW bereits 2015 die Entscheidung getroffen, ausschließlich in den zukunftsweisenden „echten“ Glasfaserausbau zu investieren. In dieser Form der Ausbaustufe wird jedes einzelne Gebäude direkt mit einer eigenen Glasfaser angeschlossen. Hierzu werden sukzessive Leerrohre verlegt, in die zu einem späteren Zeitpunkt die Glasfaserleitung eingezogen wird, ohne dass dadurch nochmals Tiefbauarbeiten notwendig werden.

So wurden in den zurückliegenden Jahren im Rahmen der Umsetzung verschiedener Strukturmaßnahmen bereits ca. 120 km Rohre sowie etwa 60 km Glasfaserkabel verlegt. Mit dieser bereits aufgebauten Infrastruktur können bereits ca. 2.000 Häuser, also etwa 20 Prozent aller erschließbaren Adressen, mit dem schnellen Glasfasernetz erreicht werden.